TT-Artikel vom 13.04.2012
Es gab diesen Moment im Jahr 2012, da rieselte es den Experten fein wie Schuppen von den Augen: Das Begriffsgeflecht aus Radsport, Österreich und Nachwuchs-Hoffnung wird nicht mehr ohne einen Namen auskommen. Den Namen Alexander Wachter. Und dieser Moment, an dem alte Erfolge überwunden, neue ersehnt wurden, war Teil eines schwülen 13. August im niederländischen Zeeland.
Wachter steigt in die Pedale, setzt zum Sprint an – und irgendwie scheint alles plötzlich federleicht zu sein. Der 17-jährige Pfundser (heute 18) lässt die 179 Konkurrenten nur noch seinen Fahrtwind riechen, überquert die Ziellinie als Erster. Und ist Österreichs erster (Junioren-)Europameister im Radsport.
„Natürlich war das erstmal ein Riesenerfolg“, sagt Trainer Roman Gadner. Groß überraschen durfte das aber wirklich keinen, so Gadner: „Der Sieg kam ja nicht von ungefähr. Alex war davor schon im Weltcup stark unterwegs. Er ist ein starker Sprinter, einfach sehr schnell.“
Dieser Hang zur Geschwindigkeit war einer der Hauptgründe, weshalb Wachter mit 13 auf die Straße wechselte. Nachdem er fünf Jahre davor mit dem Mountainbike über Stock und Stein gesprungen war. „Alex hat sich im Laufe der Jahre sehr entwickelt. Er kann immer super Zeiten fahren“, ergänzte Gadner, der ihn beim ÖAMTC RAIKA KLEIDERMAIR ASV Inzing stets begleitet hat und ihn kurz so charakterisiert: „Alex hat das Herz am richtigen Fleck.“
Die letzte Saison bei den Junioren wird der Schüler mit der WM im September 2013 krönen. Danach steht der Wechsel in die U?23-Klasse bevor – ebenso wie Gespräche mit dem Tyrol Cycling Team über eine Verpflichtung. Damit das Begriffsgeflecht eines Tages auch einmal den Namen Tour-Sieger beinhaltet.
Link zur Sportlergala: http://tvthek.orf.at/programs/3957078-Tiroler-Sportlerwahl-2012