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Niederösterreichische-Women’s-Tour (30.05-02.06.24): Ramona Grießer zeigt beeindruckende Leistungen trotz technischer Hürden

1. Etappe: Zeitfahren und Kriterium
Der erste Tag der Niederösterreichischen Women’s Tour begann für Ramona Grießer mit einem 14,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren. „Es ist irgendwie nicht so aufgegangen,“ sagte Grießer, nachdem sie von zwei Damen überholt wurde. Sie belegte Platz 58 mit 2 Minuten und 51 Sekunden Rückstand, und in der Juniorinnenwertung Platz 24 mit 2 Minuten und 43 Sekunden Rückstand. Insgesamt starteten 77 Fahrerinnen, davon 33 Juniorinnen.
Am Abend folgte ein 40 Kilometer langes Kriterium. „Es ist total schnell losgegangen,“ so Grießer. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand sie ihren Rhythmus und kam gut positioniert mit dem Feld ins Ziel. In der Gesamtwertung verbesserte sie sich auf Platz 44 mit 3 Minuten Rückstand, und in der Juniorinnenwertung auf Platz 18 mit 2 Minuten und 51 Sekunden Rückstand.
Etappe 2: Fliegerhorst Betonplattenrennen
Am zweiten Tag der Niederösterreichischen Women’s Tour stand das berüchtigte Fliegerhorst Betonplattenrennen an. Ramona Grießer hatte alles andere als einen Traumtag. Schon in der dritten Runde ereilte sie ein schwerer Sturz, der ihr Fahrrad irreparabel beschädigte. „Ich bin in der dritten Runde geflogen und habe mein Rad geschrottet,“ berichtet Grießer. Auf ihrem Ersatzrad weiterzufahren, stellte sich als zusätzliche Herausforderung heraus: „Ich musste die ganze Zeit auf dem kleinen Kettenblatt und im letzten Gang fahren, weil das Schaltwerk stecken geblieben ist.“ Trotz dieser Schwierigkeiten fand sie sich in einer größeren Gruppe wieder, wurde jedoch zweimal vom Spitzenfeld überrundet und legte statt der geplanten 100 Kilometer nur 92 zurück.
Etappe 3: Hügelige 107 Kilometer und Wetterkapriolen
Die dritte Etappe, geprägt von welligem und hügeligem Terrain, führte über 107 Kilometer und neun Runden. Auch hier kämpfte Grießer mit Materialproblemen, da sie erneut mit dem Ersatzrad des Verbands antreten musste. „Ich hab mich am Anfang echt geärgert,“ gesteht sie. Nach einem verhaltenen Start lief es besser für die junge Fahrerin. „Von den drei Hügeln war nur einer wirklich anspruchsvoll und ich bin immer gut mitgekommen.“ Doch dann, drei Runden vor Schluss, öffnete der Himmel seine Schleusen. „Es hat voll geschifft und ich bin sehr weit hinten in den Hügel hineingefahren,“ beschreibt Grießer. Dadurch verpasste sie die entscheidende Gruppe und musste sich zurückfallen lassen, was ihr einige Plätze kostete.
Etappe 4: Das Hochkar ruft – eine Herausforderung am Berg
Die abschließende vierte Etappe führte über insgesamt 60 Kilometer, wobei die letzten 10 Kilometer den berüchtigten Schlussanstieg zum Hochkar beinhalteten. „Das erste Mal, dass ich eine richtige Bergankunft hatte,“ erzählt Grießer stolz. Die Anfahrt war erneut von Regen geprägt, doch Grießer bewältigte die nassen Straßen gut. „Es gab schon einige Attacken, aber es war klar, dass sich alles am Hochkar entscheiden würde.“ Zu Beginn des Anstiegs ließ sie die Gruppe ziehen und fand ihr eigenes Tempo, um nicht zu überpacen. „Ich habe relativ viele überholt und bin selbst nur von zwei Damen eingeholt worden.“ Am Ende erreichte sie den Gipfel knapp vor dem Begleitfahrzeug-Konvoi und konnte mit ihrem Ergebnis zufrieden sein.
Gesamtergebnis: Starkes Debüt trotz Rückschläge
Ramona Grießer beendete die Niederösterreichische Women`s Tour auf dem 36. Gesamtrang, als 16. Juniorin und 6. Österreicherin. Am letzten Tag konnte sie als 18. insgesamt und 6. Juniorin sowie 4. Österreicherin abschließen. „Ich glaube, mehr war in meinen Beinen nicht drin,“ resümiert sie. Trotz technischer Probleme und schwieriger Wetterbedingungen zeigte Grießer eine beeindruckende Leistung und bewies großes Durchhaltevermögen.
Ihre erste Teilnahme an diesem anspruchsvollen Etappenrennen wird sie sicherlich nicht so schnell vergessen und es ist zu erwarten, dass Ramona Grießer in Zukunft noch viele Erfolge feiern wird.